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Lebenszeichen!

Veröffentlicht am 21. Juni 2013 von Julia Görner

Hallo ihr Lieben. Früher als erwartet gibt es jetzt doch schon einen kleinen Bericht von mir. Ich wollte so gerne ein bisschen Kontakt zur „Außenwelt“ haben; deshalb hab ich entschieden, mit dem Bus die 3 Stunden nach Puyo zu fahren, wo es Internetcafés gibt.

Mir geht es sehr gut. Endlich bin ich wieder in Ecuador gelandet, es war fast ein bisschen wie nach-Hause-kommen. Nach meiner sonntäglichen Landung in Quito bin ich noch zwei Nächte dort geblieben. Die Organisation Eco Volunteer UP hatte mir eine Gastfamilie organisiert, bei der ich erstmal sehr gut unterkam. Am Dienstag bin ich dann mit dem Bus nach Puyo und von dort aus in das Quichua-Dorf Shiwakucha gefahren. Hier wohne ich jetzt. Shiwakucha ist ein Dorf mit ca. 10 Familien und ziemlich viel Landbesitz. Dadurch sind die Häuser auch weiträumig im Urwald verteilt und man muss schon mal eine halbe Stunde gehen, um zum nächsten Ziel zu kommen. Ich wohne im „Zentrum“, in einer Cabaña direkt am Fluss Arajuno, die ursprünglich mal für Touristen errichtet wurde, aber leider sehr schlecht besucht ist. Daher ist das jetzt das Haus für die Voluntäre. Ich habe ein eigenes klitzekleines Zimmer und neben dem Haus gibt es ein Toiletten- und ein Duschhäuschen. Manchmal gibt es Strom, der fällt aber immer mal wieder für einige Tage aus. Eigentlich braucht man den auch nicht; nur nachts wär es schon gut, wenn man mal ein bisschen Licht hätte. (Es wird ja schon um 18 Uhr dunkel)

Im Moment wohnt hier noch eine andere Freiwillige aus den Staaten und heute holen wir noch zwei Norweger ab. Bisher war noch nicht ganz klar, als was ich hier arbeiten werde, aber ich werde wohl mit Theodoro, dem Zuständigen für die Freiwilligen, den „Garten“ der Heilpflanzen aufpäppeln. Wir werden die Pflanzen und ihre Heilkraft identifizieren und das Ganze dann auf Schilder schreiben. Vorgestern war ich schon mit Theodoro in dem „Garten“. 10 Minuten Fußmarsch: Theodoro mit der Machete voran und ich hinter her, und auf einmal wachsen mitten zwischen dem ganzen anderen Gewucher ca. 20 verschiedene Arten von Heilpflanzen. Theodoro konnte sie alle benennen und mir ihre Heilkraft sagen; er meinte, das wäre normal, jeder im Dorf wisse, welche Pflanze für was gut ist. Ich war super beeindruckt und hätte am liebsten alles gepflückt und mit nach Deutschland gebracht. Ich freue mich schon darauf, ein bisschen mehr zu lernen.

Heute war ich mit in der Schule, in der Armanda, die amerikanische Freiwillige, Englischunterricht gibt und mit auf die ca. 25 Kinder aufpasst. Bald gibt es hier ein großes Fest, da die Schule ihren 40. Geburtstag feiert. Da werden auch die Kinder tanzen, wofür sie jetzt Trachten basteln: Sie sammeln bunte Samen im Wald und fädeln die auf, sodass lange bunte Ketten entstehen. Und damit schmücken sie dann ihre Kleidung. Ich bin schon total gespannt, wie das dann hinterher aussieht. Jedenfalls hab ich beim Basteln geholfen und mich ein bisschen mit den Kinder angefreundet. Die sind total süß und hingen sofort an mir dran: „Wie heißt du? Wie heißt dein Papa? Wie heißt deine Mama? Wie heißt dein Bruder? Was isst man in Deutschland? Hast du Großeltern? Wann ist dein Geburtstag?“ etc. Nach einem Vormittag bin ich stolze Besitzerin von 3 selbst gebastelten Holzketten, einem Armband und einem Paar Ohrringen.

Tja, sonst ist es so, wie man sich ein Leben im Dschungel vorstellt: Die Wäsche wird im Fluss gewaschen, die Männer gehen jagen (man isst hier auch Affen und Frösche; ich hoffe, ich darf da mal was probieren :)) und die Frauen kochen. Überall wachsen tropische Früchte (sogar die Ananas schmecken mir hier) und es quietsch, zirpt, zwitschert und knackt um einen herum. Es regnet die meiste Zeit des Tages und es ist heiß und feucht. Es gibt auch einige gefährliche Tiere, aber Anakondas und Krokodile gibt es schon seit einigen Jahren nicht mehr hier. Es scheint auch nicht oft etwas zu passieren, und wenn, dann wächst ja das passende Gegengift gleich nebenan im Wald. Das schlimmste sind wohl die Moskitos; ich war noch nie so zerstochen in meinem Leben. Meine Waden sind kaum noch zu erkennen; ein Stich grenzt am anderen und das ist nicht übertrieben! Naja, das wars schon mit meinem kleinen Bericht. Liebe Grüße nach Deutschland und genießt den Sommer für mich mit ;)

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